Der Beruf der Hebamme

Jede schwangere Frau kann die Hilfe einer Hebamme in Anspruch nehmen. Hebammen-Hilfe ist eine Leistung der Krankenkassen. Dies beinhaltet die Vorsorge während der Schwangerschaft, die Begleitung bei der Geburt und die Betreuung im Wochenbett.

Der Beruf der Hebamme

Seit Jahrtausenden begleiten Hebammen mit ihrem Wissen und Können Schwangere, junge Mütter und Familien. Hebammenarbeit zählt zu den ältesten Berufen unserer Gesellschaft, ist ein unentbehrlicher Teil unseres Gesundheitswesens und eine Leistung der Krankenkassen. Hebammen arbeiten nach dem neuesten Stand der Wissenschaft und greifen auf einen reichen Erfahrungsschatz zu.
Das Hebammengesetz von 1985 gibt vor, dass zu jeder Geburt in Deutschland eine Hebamme gerufen werden muss. So werden also beinah alle 800.000 Babys, die durchschnittlich im Jahr in Deutschland geboren werden, durch eine Hebamme auf Erden begrüßt.
Doch neben der Geburtshilfe gehören auch die Betreuung ab Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des Wochenbetts und der Stillzeit zur Hebammenarbeit.

Hebammenhilfe

In der Schwangerschaft

Bereits in der Schwangerschaft unterstützen und beraten Hebammen werdende Mütter und Väter. Sie können eine Schwangerschaft feststellen und den Mutterpass ausstellen.
Besteht in der Schwangerschaft weder für die Frau noch für das Kind ein Risiko, können die Hebammen fast alle vorgesehenen Schwangerenvorsorgeuntersuchungen durchführen, wie zum Beispiel:

  • Kontrolle des Gewichts und des Blutdrucks der werdenden Mutter
  • Entnahme von Blut sowie regelmäßige Prüfung des Urins der werdenden Mutter
  • Ertasten der Lage und der Größe des Kindes über die Bauchdecke
  • Herztöne des noch ungeborenen Kindes mit Hilfe eines kleinen Ultraschallgerätes oder einem Pinard-Rohr hören
  • Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden und Vorwehen

Nur Ultraschalluntersuchungen sind allein den Ärztinnen oder Ärzten vorbehalten. Hebammen arbeiten also sowohl eigenverantwortlich als auch in enger Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen.

Während der Geburt

Hebammen begleiten Geburten sowohl in Krankenhäusern als Angestellte sowie in Geburtshäusern und Zuhause als freiberufliche Hebammen. Daneben gibt es Kliniken die auch eine Betreuung durch freiberufliche Beleghebammen anbieten.
Selbstständig tätige Hebammen rechnen ihre Leistungen direkt mit der Krankenkasse ab.

Im Wochenbett

Nach der Geburt beginnt das Wochenbett. In dieser Zeit stehen Hebammen vor allem den Müttern zur Seite, denn die Geburt eines Kindes bringt sowohl große körperliche als auch seelische Veränderungen mit sich.
Hebammen sprechen mit der Familie über die Geburt und beantworten dabei unter anderem medizinische Fragen. Sie helfen Mutter und Vater in ihre neue Rolle als Eltern hineinzuwachsen und besprechen die ersten Erfahrungen mit dem Kind. Außerdem beobachten die Hebammen die Rückbildungs- und Abheilungsvorgänge, unterstützen das Stillen und geben Hilfestellung bei Schwierigkeiten.
In Krisensituationen können Hebammen ebenfalls helfen. Bei Bedarf vermitteln sie den Kontakt zu Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Ärztinnen und Ärzte, zu Psychologinnen und Psychologen. Auch bei Erkrankungen von Mutter und Kind arbeiten die Hebammen mit Ärzten zusammen.